Berlin wächst weiter

Ein Beitrag von Andreas Geisel

Unsere Stadt ist in den letzten 10 Jahren um rund 340.000 Einwohner gewachsen, also um die Zahl einer mittleren Großstadt. Laut unserer Bevölkerungs-prognose wird Berlin bis 2030 mehr als 3,9 Millionen Einwohner haben. Berlin wächst auch ohne uns, wenn wir aber weiterhin in einer sozial gerechten und bezahlbaren Stadt leben wollen, müssen wir dieses Wachstum aktiv gestalten.

Das tun wir: Wir schaffen Bezahlbaren Wohnraum und schützen die Mieterinnen und Mieter in unserer Stadt. Wohnen ist und bleibt die soziale Frage der kommenden Jahre. Unsere Antworten darauf entscheiden über den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Um dem zu begegnen, haben wir uns besonders beim Wohnungsbau viel vorgenommen. Wir sind trotz zahlreicher Herausforderungen wie dem Angriffskrieg in der Ukraine, hoher Inflation und gestiegener Zinsen auf einem guten Weg. In 2022 sind etwa 16.500 neue Wohnungen gebaut worden. Angesichts der globalen Probleme eine beachtliche Zahl, wir müssen aber noch besser werden.

Bauen ist kein Selbstzweck, wir bauen, weil Berlin bezahlbar bleiben soll. Wir bauen, weil wir unsere Stadt sozial gerecht entwickeln wollen.

Mein Ziel ist es, Berlin als gemischte Stadt zu erhalten. Es ist Berlins Stärke, dass wir keine sozial scharf abgegrenzten Stadtteile haben, wie in so vielen anderen Städten auf der Welt. Das ist die Vielfalt, die wir erhalten müssen, wir brauchen aktiven Mieterschutz und bezahlbare Wohnungen vor allem für die unteren und mittleren Einkommensgruppen in allen Teilen der Stadt.

Um die Mieterinnen und Mieter zu schützen, haben wir für die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften einen Mietenstopp bis Ende 2023 erlassen. Und keinem Mieter soll gekündigt werden, wenn er oder sie die gestiegenen Energiekosten nicht mehr bezahlen kann.

Sozial gerechte Mieten sind nicht die einzige Herausforderung, wir brauchen auch klimaangepasstes, nachhaltiges Bauen, wir brauchen guten Städtebau und attraktive Architektur. Dabei müssen wir sehr sorgsam mit den knappen Flächen umgehen. Wir müssen höher und dichter bauen, um weniger Fläche zu versiegeln. Wir nutzen bereits alle Möglichkeiten, auch Nachverdichtung z.B. durch die Aufstockung bestehender Wohnhäuser oder die Überbauung von Parkplätzen oder Supermärkten.

Wir können das Wachstum unserer Stadt nicht einfrieren; Berlin verändert sich fortlaufend. Wir stellen aber heute die Weichen dafür, wie Berlin in 10 Jahren aussieht und wie wir hier leben werden. Wir müssen also heute handeln und die notwendigen Entscheidungen treffen. Dafür stehe ich und dafür setze ich mich als Stadtentwicklungssenator ein!

Autor:in

Andreas Geisel

Mitglied des Abgeordnetenhauses

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