Lutz Amthor

Solidarität mit Betreibern und Angestellten des Lokals „Morgen wird besser“

16. August 2020

Am 16. August 2020 wurde in der Mitte unseres Abteilungsgebietes, in unserem Kiez, in unserer Nachbarschaft, ein feiger, nächtlicher Brandanschlag auf die Kiezkneipe „Morgen wird besser“ in der Fanningerstraße verübt.

Lutz Amthor

Es war nicht das erste Mal, dass diese Lichtenberger Institution hinterhältig angegriffen wurde. Störten sich die Angreifer vielleicht daran, dass der Betreiber Lichtenberg durch vielseitige Auftritte von Künstlern und Musikern etwas diverser machen und interessanter gestalten möchte? Vielleicht daran, dass er jüdischen Glaubens ist? Vielleicht auch daran, dass Beleidigungen, anonyme Drohungen und offen antisemitische Schreiben ihn nicht aus seiner Lokalität vertrieben haben?

Die „Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg“ hatte für den 18. August 2020 on- und offline, in sozialen Netzwerken und mit Flyern zu einer Solidaritätskundgebung aufgerufen. Auch die Mitglieder der Abteilung 4 kamen per eigens für solche ad hoc – Situationen eingerichteter App-Gruppe innerhalb eines Wochenendes ins Vernehmen und wollten Flagge zeigen.

Da wir Sozialdemokrat*innen nie akzeptieren werden, dass in Lichtenberg Antisemitismus wieder Fuß fasst, wir uns für ein tolerantes Lichtenberg einsetzen, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubensauffassungen friedlich miteinander leben, haben wir uns als Abteilung Alt-Lichtenberg sichtbar an dieser Solidaritätskundgebung beteiligt. Lautstark gaben wir zum Ausdruck, dass wir keine radikalen Tendenzen, gleich ob rechts oder links oder religiös, in unserem Kiez dulden werden.

Die Polizei rechnete mit etwa 40 bis 80 Teilnehmern. Tatsächlich kamen mitten am Tag mehrere hundert Menschen zusammen und bekundeten ihre Solidarität mit Betreibern und Angestellten des Lokals, aber auch mit den Menschen, die in dem Altberliner Eckhaus wohnen und deren Hab und Gut und nicht zuletzt Leben durch den Anschlag gefährdet war. So zumindest nach den Aussagen der Feuerwehr im Lokalfernsehen.

Lutz Amthor

Ein Brandanschlag wie dieser, menschenverachtend und den möglichen Tod von Menschen billigend im Kauf nehmend, verachten wir zu tiefst.

Ein Bestandteil unserer politischen Arbeit war, ist und wird es stets sein, dass wir alles tun werden, damit Rechtsradikalismus, wie es ihn Anfang der 90iger Jahre gab, hier in unserem Bezirk, in der Heimat aller friedlich miteinander lebender Lichtenbergerinnen und Lichtenberger nicht die minimalste Chance zum Wiedererstarken erhält.

#keinfußbreitdemfaschismus

Janek Gudat, stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Alt-Lichtenberg und Lutz Amthor, Vorsitzender der Abteilung Alt-Lichtenberg