Die Situation und die Perspektiven von Jugendlichen in der Pandemie
von Rainer Wiebusch, Co-Vorsitzender der SPD Alt-Hohenschönhausen
Jugendliche sind jetzt in der Gegenwart von den pandemiebedingten Einschränkungen in besonderer Weise betroffen – und Corona wird auch ihre Zukunft noch maßgeblich beeinflussen.
„Das letzte Jahr war für mich wie ein schwarzes Loch. Die Zeit ist nicht nur stehengeblieben, sie war einfach weg. Da fehlt was und ich kann das auch nicht wieder rückgängig machen oder aufholen.“ (Sabrina)
Junge Menschen müssen kurz vor oder am Anfang ihres Berufslebens mit unsicheren Zukunftsperspektiven umgehen. Besonders groß sind die Sorgen derer, die sich an den Übergängen zwischen Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf befinden. Auch hier macht sich bemerkbar, dass bestehende soziale Ungleichheiten im Zuge der Corona-Krise verstärkt werden. Die Corona-Einschränkungen begrenzen junge Menschen in ihrer natürlichen Entwicklung und in ihren sozialen Bedürfnissen.
Aus aktuellen Studien geht hervor, dass die meisten jungen Menschen sich an die Regeln zur Pandemiebekämpfung halten, und dass aber auch mit Dauer der Pandemie Ängste und Sorgen in Bezug auf die eigene Zukunft zunehmen. Schließlich machen alle Untersuchungen deutlich, dass sich viele Jugendliche nicht ausreichend gehört fühlen.
Jungen Menschen nicht den Stempel „Generation Corona“ aufdrücken
Im Gegenteil: Wir müssen alles dafür tun, dass diese Pandemie keinen maßgeblichen Einfluss auf die Zukunftschancen junger Menschen hat und später als verlorene Lebenszeit gesehen wird. Jugendpolitik ist eine gesellschaftliche Gesamtaufgabe. Es braucht jugendgerechte Informationen zu politischen Entscheidungen und wir müssen jungen Menschen mehr Beteiligung ermöglichen.
Wenn es etwa um die Frage der Schulöffnung geht, heißt das, dass wir noch stärker auch die Meinung der Schülerinnen und Schüler einbeziehen müssen. Wir dürfen Jugend aber eben nicht immer nur im Kontext Schule thematisieren. Im Freizeitbereich ist es zum Beispiel während und nach dieser Pandemie wichtiger denn je, die soziale Infrastruktur zu sichern und Freiräume zu erhalten. Dazu gehören die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe und -arbeit. Da darf es keine Kürzungen geben. Wir müssen die Krise auch zum Anlass nehmen, den gesellschaftlichen Wandel gemeinsam mit der jungen Generation zu gestalten.
Artikel aus dem Stadtblatt vom März 2021