11. September 2020
Unsere Abteilung beteiligte sich in den letzten Jahren bereits mehrfach an Aktionen dieser Art.
Somit war es uns ein Bedürfnis, uns der, vom Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V. initiierten, Aktion am 11. September 2020 am Freiaplatz anzuschließen.
Die Stolpersteine sollen an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Heute werden sie für Juden, Sinti und Roma, Menschen aus dem politischen oder religiös motivierten Widerstand, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Opfer der „Euthanasie“-Morde und für Menschen, die als vermeintlich „Asoziale“ verfolgt wurden, verlegt. Wo die goldfarbenen Steine im Gehweg, auf Plätzen oder an Fassaden zu finden sind verloren Lichtenberger*Innen ihr zu Hause, ihre Arbeit, ihre Familien, meist ihr Leben.
Die Stolpersteine zeigen unsere jüngere Geschichte sehr plastisch und sind nicht nur Fakten aus dem Geschichtsbuch. Diese auffälligen Zeichen dokumentieren, wo jüdisches Leben bei uns in Alt-Lichtenberg existierte. Teilweise symbolisieren Stolpersteine „nur“ die Stellen, an denen sich Wohnungen, Ladengeschäfte oder Arbeitsstätten ursprünglich befanden
Besonders nahe kommt man der Erinnerung, wenn zu erkennen ist, dass der Stolperstein an dem Originalhaus angebracht ist. Hier ist die grausame Realität besonders spürbar.
Wir als Abteilung Alt-Lichtenberg möchten hiermit die Erinnerungen aufrechterhalten und dazu beitragen das wir niemals vergessen. Weder verleugnen wir unsere Geschichte noch wollen wir sie wegdiskutieren oder entschuldigen.
Aber wir können dazu beitragen, dass Toleranz hier bei uns großgeschrieben wird und auch so gelebt werden kann. Wir begrüßen jüdisches Leben bei uns in Lichtenberg. Wir zusammen.
#keinfußbreitdemfaschismus
Janek Gudat, stellvertretender Vorsitzender der Abteilung Alt-Lichtenberg und Lutz Amthor, Vorsitzender der Abteilung Alt-Lichtenberg