Corona und Ungleichheit

Gesellschaftlicher Zusammenhalt gefährdet

von Karsten Strien, Vorsitzender des SPD Fennpfuhl

Die aktuelle Situation bedeutet für viele Menschen eine große finanzielle Belastung. Überdurchschnittlich von Einkommenseinbußen betroffen sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit geringem Einkommen/ befristeten Arbeitsverträgen. Laut aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverband erreichte die Armutsquote den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Die Ungleichheit bei Einkommen steigt seit dem Jahr 2000 (WSI, 2019). In Deutschland besitzen die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung mit 56% mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens (DIW). Diese Entwicklungen stehen im Gegensatz zu einer sozialen, demokratischen Gesellschaft und sie gefährden den Zusammenhalt. Wir brauchen eine stärkere Besteuerung von hohen Erbschaften, eine Vermögenssteuer, eine Finanztransaktionssteuer sowie einen Lastenausgleich, um die Folgen der aktuellen Krise zu bewältigen. Dabei handelt es sich um eine einmalige Vermögensabgabe der Superreichen. Starke Schultern können mehr tragen.

Ein Artikel aus dem Stadtblatt von Mai 2021