Nikolaus Bader/Pixabay

Ein Standort mit viel Potential

Der Standort der ehemaligen BESTAHL GmbH in der Ferdinand-Schultze-Straße muss erhalten bleiben

Ein Kommentar von Maik Lenzner, Stv. Vorsitzender der SPD Neu-Hohenschönhausen

Einst war es das VEB Metallleichtbaukombinat Berlin in der Ferdinand-Schultze-Straße 85/87. Es grenzte an das Untersuchungsgefängnis des MfS (Ministerium für Staatssicherheit), an die MUK (Morduntersuchungskommission) und an das zentrale NS-Archiv der ehemaligen DDR an.

1990 wurde das Kombinat in die BESTAHL GmbH umgewandelt. Am Standort wurden mehrere Brückenkonstruktionen, wie z.B. die Oberbaumbrücke, gefertigt. Auch war das neu geschaffene Unternehmen an der Sanierung des Berliner Doms und der Jüdischen Synagoge zu Berlin beteiligt.

Die Oberbaumbrücke in Berlin, Bildrechte: Nikolaus Bader/Pixabay

Im Juni 1996 wurde die BESTAHL als eines der letzten Unternehmen durch die Nachfolgerin der Treuhandanstalt privatisiert. Die Bereiche Betonformenbau, Stahlhoch- und Komplettbau wurden an die westdeutsche MACON Bau Unternehmensgruppe veräußert. Rund 100 Mitarbeiter*innen konnten bis zur Insolvenz des Käufers im Jahre 2002 beschäftigt werden, der Bezirk Lichtenberg hatte aber einen großen Berliner Stahlbauer verloren.

Was bleibt, ist eine große Fertigungshalle mit großem Lagerplatz und einem reaktivierungsfähigen Gleisanschluss. Eigentlich ein Standort mit viel Potential und nah an der City.

In den letzten Jahren hat die Firma Zeitgeist-Asset-Management GmbH rund 100 Hektar Fläche erworben und will nun eine Mischbebauung vorantreiben. Inwiefern eine Verdichtung mittels Schaffung von neuem Wohnraum und die Kombination von Handel und Gewerbe gelingt, wird sich zeigen. Gerade in dieser Zeit gilt es, darüber nachzudenken, ob die Arbeit des Stadtmenschen so noch zeitgemäß ist bzw. ob überhaupt noch genügend Arbeit vorhanden ist.

Ich setze mich dafür ein, dass dieser Arbeits- und Nahversorgungs-Standort erhalten bleibt!

Ein Artikel aus dem Stadtblatt von Mai 2021